Sonntag, 12. Mai 2019

Aus GKFX wird AKFX - sonst ändert sich nichts?

Das könnte man meinen, nachdem die Kunden am Samstag, den 11. Mai 2019, darüber informiert wurden, das GKFX das Geschäft mit Privatkunden einstellt und die Konten per 24. Mai 2019 kündigt. Angeboten wird der Transfer zum Schwesterunternehmen AKFX, sogar inklusive offener Positionen. Die meisten Kunden haben den Text jedoch offenbar nur bis zu dem Satz mit der Kontokündigung gelesen - anders kann man sich die Facebock-Posts wie "Mein Broker macht dicht, ich suche einen neuen" nicht erklären. Doch was steckt dahinter?

Alter Wein in neuen Schläuchen


Zuerst einmal der Brexit. Er scheint nun, nach 2,5 Jahren, endlich in der Realität der Unternehmen angekommen zu sein. Da GKFX in Großbritannien durch die FCA reguliert ist und zukünftig nicht mehr der EU angehören wird, muss eine Lösung für die EU-Bürger gefunden werden. Das wird AKFX übernehmen, ein auf Malta von der dortigen Finanzaufsicht MFSA regulierten Broker, der ein Tochterunternehmen von GKFX UK ist. Auch die bisherige deutsche Kundenbetreuung von GKFX wird von AKFX übernommen.

Andere CFD/Forex-Broker aus Großbritannien werden bald mit solchen oder ähnlichen Schritte folgen müssen. Wie man die genau ausgestaltet, werden wir sehen.

Als Kunde aktiv werden


Wichtig ist, dass die GKFX Kunden die Umstellung auf AKFX aktiv im Mitglieder-Bereich veranlassen müssen. Ansonsten wirkt nur die Konto-Kündigung und das Geld wird ausbezahlt. Für manchen Kunden ist das ohnehin der bessere Weg, bevor das Geld ganz verspekuliert ist. 😉

Unterschiede beachten


Die kleinen Unterschiede sollen auch erwähnt werden: Die Einlagensicherung bei AKFX beträgt lediglich 20.000€, das ist die Mindestsumme für Broker in der EU. Bei GKFX betrug sie zuletzt 85.000 GBP, also nahezu 100.000€. Dieser Sachverhalt ist allerdings nur für die Kunden relevant, deren Konto mit mehr als 20.000€ dotiert ist - das dürften die wenigsten sein.
Dass der Spread zukünftig "ab 0,5 pip" statt bisher ab 0,8 pip betragen soll - man wird sehen, inwiefern das umgesetzt wird.

Ein Anlass, die Kundenbeziehung zu überdenken?


Spannend ist in dem Zusammenhang, dass bereits eine deutschsprachige Seite von AKFX existiert, die der bisherigen von GKFX sehr ähnlich sieht. Einen Anlass, die Kundenverbindung nur aufgrund dieser Umstellung zu überdenken, sehe ich grundsätzlich nicht. Sinnvoll ist es natürlich, regelmäßig seine Bank- und Brokerkonten zu überprüfen, ob man sie noch benötigt und ob die Bank oder der Broker noch zu einem passt. Diesen Prozess sollte man aber unabhängig von äußeren Anlässen durchführen. Warum ich GKFX zu Jahresbeginn verlassen habe, habe ich hier beschrieben. Dieser Blog-Eintrag dient auch dazu, den ganzen Sachverhalt einmal unabhängig und einigermaßen neutral zu beschreiben.