Montag, 23. Oktober 2023

Neo-Broker - besser als die "Discount-Broker"

Nachdem ich zuletzt oftmals Derivate mit Neobrokern gehandelt habe, kam ich auf den Gedanken, einen Handel mit Derivaten auch wieder einmal mit einem "Discount-Broker", im vorliegenden Fall der comdirect, einer Marke der Commerzbank, durchzuführen.

Natürlich bieten so gut wie alle Broker den Handel von Derivaten über den Emittenten an, bei manchen Neobrokern läuft das auch über die Münchener Börse gettex. Allerdings hat nicht jeder Neobroker jeden Emittenen in der Auswahl. Manches Mal muss man bei einem bestimmten Derivat auf einen anderen Emittenen ausweichen, sofern möglich, oder gar auf einen anderen Broker, wenn kein anderer Emittent mit einem äquivalenten Produkt zu vergleichbaren Konditionen verfügbar ist.

Nur Live-Handel, kein Limit möglich

Im vorliegenden Fall, einem Schein auf den Deutschen Aktien-Index, stellte sich jedoch ein anders Problem: Was bei den Neobrokern Standard ist, beim Handel über den Emittenten eine Limitorder einstellen zu können, ging in diesem Fall nicht. Es stand bei der comdirect nur der "alte" Livehandel zur Verfügung, der wie folgt funktioniert: Kurs holen, und dann ausführen lassen, oder auch nicht. Das ist natürlich völlig unbrauchbar, wenn man das Marktrauschen für einen günstigeren Einstieg nutzen will: Man setzt für einen Kauf das Limit einfach im Rahmen der Schwankungsbreite unter den aktuellen Kurs, und wartet ein wenig ab. Meist wird man ausgeführt, vorausgesetzt, es liegt kein "fast market" vor, in dem es schnelle Bewegungen in eine Richtung gibt. Das bedarf dann einer anderen Strategie.

Insgesamt wird man bei den Neobroker mit neuerer Technik verwöhnt. Bei den Discount-Brokern hingegen kann es passieren, dass der Limit-Handel noch gar nicht nachgerüstet ist. Wobei sich auch immer die Frage stellt, wo das Limit dann verwaltet wird - am besten nicht beim Emittenten. Denn der könnte den Kurs ein wenig so belassen, dass es nicht ausgeführt wird, oder ungünstig ausgeführt wird.

Fazit: Neben der Frage der Kosten, bei denen die Neobrokern günstiger sind, kann man auch durch verbesserte Technik seine Gewinne verbessern, durch einen optimierten Einstieg und Ausstieg mit Limits. Eine schlechterte Ausführung ist bei den Neobrokern beim Handel von Derivaten mit dem Emitenten eher nicht gegeben. Sofern man positive Slippage bekommt, hängt das erfahrungsgemäß auch eher vom Emittenten ab. Sofern es zu einem Kurssprung von z.B. drei Cent kommt, bei dem dann eine Order ausgeführt wird, gibt mancher Emitent dies als positive Slippage weiter, andere tun das hingegen nicht, sondern führen dann genau zum Limitpreis aus.