Mittwoch, 27. Dezember 2023

8% Zinsen? Lesen Sie auch das Kleingedruckte!

"Erhalte 8% Zinsen" - die werden mir versprochen, wenn ich meine Freunde einlade, zum Broker Trade Republic. Und nicht nur für mich, sondern auch für den Freund, den ich einlade. 8% - okay, lesen wir mal weiter.

Doppelter Zins nur im Januar

"8% p.a. Zinsen im Januar" - okay, das sind dann 0,67% Wertzuwachs auf das verzinste Kapital, ein guter Start ins Jahr 2024, aber im Anschluss gelten wieder die Standard-Konditionen mit 4% p.a. Aber immerhin, der Geworbene bekommt auch die 8% im Januar.

Und was ist, wenn ich gleich zwei oder drei Freunde überzeuge? Schließlich soll ich "Freunde" einladen, also Plural. Aber davon kein Wort - es wird wahrscheinlich auch dann bei 8% im Januar bleiben.

Aber dabei schnell sein, denn dieses Angebot, Kunde zu werden, und 8% p.a. zu kassieren, gilt nur bis Jahresende, und die erste Investition muss spätestens drei Wochen danach erfolgt sein.

Erst nach dem Einloggen in der App kann man nachlesen, dass der doppelte Zins nur bis zu einem Betrag von 10.000€ gilt. Also ein Extra-Zins von rund 33€ bei voller Ausschöpfung des Betrages.

Fazit

Liest sich zwar gut, auf dem ersten Blick, lohnt aber nicht wirklich. Der Neukunde bekommt Zinsen erst ab dem Zeitpunkt, wenn das Geld bei Trade Republic angekommen ist. Für den Bestandskunden ist es ein kleines Bonbon - aber, seien wir mal ehrlich - ein vernüftiger Trade, mit System, der aufgeht, und man hat mehr Geld verdient. 😇😎

Donnerstag, 14. Dezember 2023

Weihnachtsgeschenk vom Broker 😱

Es gab bereits vorsichtige Ankündigungen, dass JFD Brokers die Gebühren anpassen wolle. Beim Begriff "anpassen" ist man ja schon immer betont vorsichtig, denn es kann ja sowohl nach oben als auch nach unten gehen. Nun wurde heute die Katze aus dem Sack gelassen:

Aktienhandel wird teurer, fast sofort

Die bisher weitgehend kostenfreie Aktienhandel wird empfindlich teurer: Pro US-Aktie werden 5 Cent fällig und bei den europäischen Aktien pauschal 0,15%. Als Minimum sind jedoch drei Dollar (USA), bzw. Euro (EU), zu zahlen. Spanische Aktien werden sogar noch teurer, mit mindestens sechs Euro und darüber hinaus 0,20%. Diese Sätze gelten zudem "half turn", d.h. sie fallen bei Ankauf und Verkauf an. Als weiterer "Pferdefuss ist auszumachen: Diese neuen Gebührensätze gelten quasi ab sofort, zwar noch nicht heute, am Tag der Bekanntgabe, aber direkt ab dem Folgetag, den 15. Dezember 2023.

Bei den Neo-Brokern handelt man günstiger

Damit lohnt sich der Aktienhandel via JFD Brokers zukünftig nicht mehr, denn bei den Neo-Brokern handelt man selbst bei Mindermengen zumeist für ein Euro und kann zudem besser mit Limits und Stopps arbeiten, auch beim Verkauf der Position.

CFD-Handel wird etwas günstiger

Der CFD-Handel wird bei JFD Brokers ab dem gleichen Datum 10% günstiger, sofern man sein Konto in der Basiswährung Euro, US-Dollar oder Schweizer Franken führt. Für in Britische Pfund geführte Konten gilt die Preissenkung ausdrücklich nicht.

Jedoch bleibt abzuwarten, inwieweit diese 10%ige Preissenkung auf Dauer gültig bleibt.

JFD Brokers ("Just Fair and Direct") ist kein "market maker" und hat verschiedene Liquiditätspartner. Die Spreads, der Abstand zwischen Ankaufskursen und Verkaufkursen, sind allgemein gut, aber natürlich gibt es auch noch bessere Spreads, bei Brokern mit vergleichbarem Geschäftsmodell. Den Aktienhandel habe ich in der Vergangenheit auch einmal vorgestellt.

Im Fazit kann man sich fragen, ob schon Ostern ist, und JFD Brokers den Kunden ein faules Ei ins Nest gelegt hat. Aber wir haben ja erst Weihnachten, und von daher muss man es wohl als "Weihnachtsgeschenk" mit vorzeitiger Bescherung betrachten. Ein Weihnachtsgeschenk, welches nur begrenzt Freude hervorrufen wird.